Die Volleyballer der zweiten Herren des TSV Giesen haben am Samstag in einem engen und nervenaufreibenden Relegationsspiel den Wiederaufstieg in die Regionalliga Nord/West geschafft. Mit 3:1 wurde der bisherige Regionalligist VSG Hannover I geschlagen, der nun in der nächsten Saison in der Oberliga starten muss.
Schon eine halbe Stunde vor Spielbeginn trafen die ersten Zuschauer aus beiden Lagern in der Halle ein. Bis zum ersten Aufschlag der Partie füllte sich die Tribüne mit gespannten Fans.
Im Zuspiel überließ es Spielertrainer Claas Blume dem überraschend genesenen Steffen Katz, die Fäden des Giesener Spiels zu ziehen. Dieser bewies über das gesamte Spiel mit einer überzeugenden Leistung, dass sich Vertrauen in junge Spieler auszahlt.
Vor über 250 Zuschauern entwickelte sich von Beginn an eine spannende Partie, in der man beiden Mannschaften eine gewisse Nervosität anmerken konnte. Diese bekam die routinierte Mannschaft der VSG Hannover zunächst besser in den Griff und konnte den ersten Satz für sich entscheiden.
Wer jetzt dachte, dass die Mannschaft des TSV mit dem noch größeren Druck nicht würde umgehen
können, wurde eines Besseren belehrt. Auf der Mittelposition ersetzte Kryztoff Urbanczyk nun Martin Richter, der sich mit Claas Blume auf das Coaching der Mannschaft konzentrierte.
Mit viel Einsatz in Block und Abwehr und aus einer guten Annahme heraus wurden sowohl der zweite als auch der dritte Satz erkämpft. Gerade in engen Phasen gelang es den Giesenern, die „Big Points“ zu machen.
Was nun im vierten Satz folgte, war aus Giesener Sicht der verdiente Höhepunkt für die harte Arbeit in den vergangenen zehn Monaten. Den gesamten Satz über gelang es dem TSV einen kleinen Vorsprung zu halten und sich die ersten Matchbälle beim Stand von 24:21 zu erarbeiten. Die VSG steckte aber in keinster Weise auf und glich zum 24:24 aus. Es entwickelte sich ein Krimi mit Satzbällen bzw. Matchbällen für beide Mannschaften, während dessen beide Fanblöcke ununterbrochen standen und ihr jeweiliges Team frenetisch anfeuerten.
Das Niveau des Spiels sackte in dieser entscheidenen Phase etwas ab, doch das tat der Spannung keinen Abbruch und war der steigenden Nervosität geschuldet. Beim Stande von 30:29 für den TSV verletzte sich dann der VSG- Zuspieler Edin Mehic und musste das Spielfeld verlassen. Von diesem Schock erholte sich die VSG nicht mehr. Mit einem Angriffsschlag ins Aus besiegelte die Hannoveraner den eigenen Abstieg und sorgten für riesigen Jubel auf Seiten des TSV.
„Das war für mich eines der genialsten Volleyballspiele, die ich bisher erlebt habe“, gab ein sichtlich begeisterter Spielertrainer Martin Richter nach dem Spiel zu Protokoll. Richter weiter: „Was die Zuschauer hier an Stimmung gemacht haben, war schon der Wahnsinn. Von unserer Seite vielen Dank und ein großes Kompliment an die Fans beider Mannschaften. So macht Volleyball Spaß!“
Mit dem Wiederaufstieg nach einer unnötig spannenden Oberligasaison hat die Giesener Bundesligareserve ihr selbst gestecktes Saisonziel verspätet erreicht und kann ab sofort für die Regionalliga planen.
Über den Aufstieg freuen sich: Claas Blume, Martin Richter, Domme Wichmann, Henning Banko, Stefan Dall, Marius Appel, Steffen Katz, Alex Domino, Marc Dilly, Holger Banko, Jakob Henneberg und Kryztoff Urbanczyk